Erstellt von Perli am 12.04.2019

Assi und Charmant Rocknacht / 06.04.2019 Meng-Hämm-Arena in Frankenblick

Erneut lud der Assi und Charmant Sonneberg e.V. zu seiner Benefizveranstaltung ein und wie bereits im Vorjahr wurde auch 2019 die Assi und Charmant Rocknacht (2018 u.a. mit Rotz & Wasser, Morgenrot und King Kongs Deoroller) in der Meng-Hämm-Arena ausgetragen, um Spenden für das Kinderhospiz Mitteldeutschland zu sammeln.

Da die Veranstaltung im vergangenen Jahr sehr erfolgreich war, sprach natürlich nichts dagegen es dieses Jahr weitergehen zu lassen. Und so zog es auch mich wieder ins südliche Thüringen, zumal ich wieder die Ehre hatte, in meiner Funktion als Live-DJ, bei der Veranstaltung mitwirken zu dürfen. Deshalb hatte ich auch das Vergnügen, den Abend musikalisch beim Einlass zu eröffnen, bevor dann der erste Highlight  Act die Bühne betrat.

Eröffnet wurde diese an jenem Abend von der Band Kaestel, welche für die verhinderten Freibier aus Franken eingesprungen ist. Ich muss echt sagen, dass mich die Musiker von der ersten Sekunde an sehr stark beeindruckt haben. Für eine noch sehr junge Band war der Sound äußerst hervorragend, was vielleicht auch am bandeigenen Tontechniker lag, der samt Mischpult mit angereist war, aber auch die Songs sowie die Präsenz auf der Bühne waren einfach ausgezeichnet. Für einen Opener war das definitiv eine sehr große Überraschung, weswegen ich es umso trauriger fand, dass zu dieser Zeit sehr wenig Leute vor der Bühne waren um diesen Auftritt mitzuerleben.

Nach einer kurzer Pause ging es weiter mit der Band, die an diesem Tag eindeutig weiteste Anreise hatte: Foiernacht aus Südtirol gaben sich die Ehre und heizten dem Publikum so richtig ein. Nach ihrer letztjährigen Akustiktour waren sie wieder mit ihrer gewohnten Rockshow unterwegs und bewiesen, dass sie während dieser ruhigen Tour keinen Rost angesetzt hatten. Sie feuerten ihre Songs in gewohnter Qualität heraus und sorgten dafür, dass zum ersten Mal auch ordentlicher das Tanzbein geschwungen wurde.

Beim nächsten Programmpunkt standen dann ganz eindeutig der Witz und die gute Laune im Vordergrund, denn die Spaßgranaten von King Kongs Deoroller trugen nun endlich ihren Teil zum Abend bei. Und was soll ich sagen? Sie taten es in bestbekannter Manier, wie nur sie es können. Mit ihren immer wieder lustigen (aber auch gelegentlich versauten) Partysongs zogen sie die Leute in den Bann und lieferten einen wie gewohnt sehr heiteren Auftritt ab. 

In der nachfolgenden Umbaupause traf mich dann eine Erkenntnis: bisher ging ich immer davon aus, dass die Onkelz oder Frei.Wild die besten Stimmungsmacher in unserer Szene seien, aber nein, sehr weit gefehl! Der größte Stimmungsmacher in unserer Szene ist wohl doch der gute "alte" Wolfgang Petry. Ja, kein Witz, denn nach dem Auftritt unserer Lieblingsaffen spielte ich mal spaßeshalber einen seiner Songs und die Stimmung war auf einmal wieder auf höchstem Niveau. Das sollte später noch lustiger werden, dachte ich bei mir. Aber jetzt standen erstmal die nächsten Künstler auf der Bühne.

Das waren Herzlos aus Kaiserslautern. Wie auch hier nicht anders zu erwarten war, ließen sie nichts an brennen und gaben ein buntes Potpourri ihrer ausgewählten Songs zum Besten. An dieser Stelle muss ich allerdings gestehen, dass ich von diesem Auftritt nicht viel mitbekam, da ich mich hinter den Kulissen um ein paar Sachen kümmern musste. Die Resonanz vom Publikum war jedoch einstimmig gut. 

Ohne Metal geht es heutzutage nirgendwo mehr, auf jeder Veranstaltung oder einem Festival ist immer mindestens eine etablierte Metalband vertreten. So auch an diesem Fest. An diesem Abend wurde die Rolle von Berserker Berlin eingenommen, für die es auch eine Herzensangelegenheit war, ihren Teil für den guten Zweck beizusteuern! Und das taten sie, wie sie es eben am besten können: mit harten Melodien, die über jede mögliche Lebens- oder Gefühlslage etwas erzählen können. Die paar Metalheads im Publikum feierten zusammen mit allen anderen diesen Auftritt, der wie alle anderen viel zu schnell vorbei war.

Jedoch folgte direkt im Anschluss ein weiterer Höhepunkt der Veranstaltung: die große Versteigerung des Banners der Assi und Charmant Rocknacht, mit deren Erlös auch wiederum das Kinderhospiz unterstützt wurde und es kam auch eine äußerst stattliche Summe zusammen. Des weiteren wurden noch spontan einige Sachen von Asphalt unter den Hammer gebracht, bei denen sich auch mein Kollege Knoxi, der diese Veranstaltung ebenfalls mit seiner Anwesenheit beehrte, nicht zurückhalten konnte. Bevor dann die Band selbst auch auf die Bühne durfte, hatte ich nochmal die Gelegenheit etwas Musik machen zu dürfen. Und hier bestätigte sich der Eindruck von vorher vollkomme. Ich erlaubte mit nochmal den Spaß und spielte zwei weitere Songs von Wolle Petry und ihr glaubt gar nicht, wie viele Leute den Text lautstark mit singen konnten. Stimmungstechnisch hätte es somit nicht besser laufen können und so betrat dann auch der inoffizielle Hedaliner des Abends die Bühne.

Zumindest konnte man das von der Resonanz her und der Anzahl der Menschen vor der Bühne so meinen. Die Jungs von Asphalt gaben einfach alles und es zeichnete sich ab, dass dies ein sehr geiler Auftritt wird. Das Ganze fand jedoch ein sehr abruptes Ende, denn auf einmal mitten drin in einem ihrer Songs war der Ton nach vorne hin weg. Der Background auf der Bühne, also Monitore und der Gleichen, funktionierte noch, aber vorne war alles tot. Nach einigen ratlosen Minuten stellte sich dann heraus, dass anscheinend (ich entschuldige mich im voraus schon mal für die wage Formulierung, ich bin halt leider auch nicht ganz so vertieft in die Technik^^) das Kabel, welches die Bühne mit dem Mischpult verbunden hat, kaputt gegangen war. Angeblich war darauf hingewiesen worden, dass dieses Kabel an einer bestimmten Stelle entlang geführt wurde und da nichts drüber gefahren werden sollte. Unglücklicherweise lag das aber ausgerechnet in der Hauptroute in der die Bands ihr Equipment von der Bühne gefahren haben. Somit war das wohl nur eine Frage der Zeit, dass passierte, was passierte. Das Spektakel endete damit, dass die Techniker mit verschränkten Armen vor der Brust hinter ihrem toten Mischpult saßen und sich das aufkeimende Chaos mit einer sehr unverschämten Gelassenheit ansahen und nicht interessiert waren, irgendetwas dagegen zu tun. Bevor die ganze Sache dann aber schlussendlich vollends eskaliert wäre, kam dann zum Glück der Kiedi nach vorne, griff sich eine Akustikgitarre und sorgte somit dafür, dass der Abend doch noch ein unvergessliches Ende nehmen sollte.

Gemeinsam mit dem harten Kern, der noch vor der Bühne verblieben war, sangen sie gemeinsam einige Hymnen unserer Zeit. Auch Wagners Alptraum, die eigentlich nach Asphalt noch spielen sollten, trugen noch ein wenig etwas dazu bei und so ging diese Veranstaltung zwar anders als geplant, doch dafür mit einem absolut einmaligen und unvergesslichen Ende zur Neige.

Zum Abschluss möchte ich mich noch einmal ganz herzlich beim Assi und Charmant Sonneberg e.V. für die Einladung und die gute Zusammenarbeit bedanken. Für nächstes Jahr würde ich mich sehr freuen, wenn das Ganze wieder so stattfinden kann und die Arbeit miteinander weiterhin so gut laufen kann. Des weiteren Danke an alle Bands und vor allem an Kiedi, dass ihr dem Abend so einen geilen Verlauf und vor allem so ein legendäres Ende bereitet habt. Das sind der Stoff und die Geschichten, von denen man noch Jahrzehnte später berichtet und stolz darauf ist, dass man dabei sein durfte.

Alex
AGF-RADIO