Erstellt von Perli am 20.10.2018

SchEdelweiss – Pogo Symphonien / VÖ: 2017 in Eigenregie

„... Jetzt sind wir da, es gibt kein zurück! 
Wir sind die Antwort, wir bringen Liebe Hass und Glück. 
... 
hammerhart aufgetischt, unser Deutschrock aus den Osttiroler Bergen...“ 

Wer es schafft, bei einem Auftritt der Lienzer Deutschrock- und Oi Punk-Band SchEdelweiss, die sich 2013 gegründet haben, ruhig zu bleiben, „ ...der hat entweder nichts für einen richtig fetten Rocksound übrig, ist gehörlos oder hat das Haltbarkeitsdatum auf dieser Erde leider schon überschritten ...“. Der satte Sound, der ab der ersten Minute eines Auftritts regelrecht wie eine Lawine aus den Boxen rollt, erwischt jede einzelne Faser echter Rockfans. Und live sind die Jungs ohne Übertreibung eine krasse Maschinerie, wovon ich mich jüngst selbst erst überzeugen konnte! 

Bandbesetzung:
Thomas Oberbichler (Obsi) – Texte/ Gesang 
Daniel Scherzer (Scherzer) – Leadgitarre 
Hans Jürgen Steidl (Seidl) - Schlagzeug 
Patrick Kösselbacher (Patti) – Gitarre 
Peter Bidner (Petzi) – Bass 

Die Band setzt von Beginn an nur auf eigene Songs, weshalb sie im ersten Jahr des Bandbestehens ausschließlich geschrieben, komponiert und geprobt haben. Der erste Gig folgte erst ein Jahr später, aber schon damals zeichnete sich ab, wohin der Weg der fünf Musiker gehen sollte: stetig bergauf. 

Achtung Deutschland: Harte Klänge für das Herz - SchEdelweiss gibt sich die Ehre! 

Auftritte in Osttirol, Salzburg, Kärnten und Südtirol sind zwar toll für die Österreicher Fraktion, aber der Hunger von SchEdelweiss ist noch lange nicht gestillt, und 2018 kam die Band endlich auch zum ersten Mal nach Deutschland und schlug direkt ein wie eine Bombe. Die Fanbase wächst stetig und auch ich selbst bin seit dem ersten Auftritt, den ich sehen durfte, absolut überwältigt, so dass ich zum 2017 erschienenen Album Pogo Symphonien unbedingt noch ein Review schreiben wollte, damit die Fanbase noch weiter wächst! 


Tracklist: 

  1. Auf Euch
  2. SchEdelweiss
  3. Kind von Traurigkeit
  4. Stern
  5. Adrenalin
  6. Wir sind wir
  7. Ramba Zamba
  8. Wer bist du?
  9. Jetzt sind wir da
  10. Ficken 

„... Ein Bündnis bis zum Tode- durch Liebe, Hass und Wut! ...“ 

Der erste Song  richtet den Blick etwas zurück: man erinnert sich an die glorreichen Tage, an die guten alten Zeiten und an die Momente, die man nie vergessen möchte. Alle Freunde, die sie schon ein Leben lang begleiten, werden hier gehuldigt: „Auf Euch“! Scherzer zeigt hier, von Seidl am Schlagzeug begleitet, was seine Leadgitarre so zu bieten hat.

Wer die Band kennen lernen will, der muss sich einfach nur diese zweite Nummer genau anhören! „SchEdelweiss“ ist ein absoluter Partykracher, der niemals fehlen darf, und der in guten vier Minuten alles aussagt, was die Band ausmacht! 

„... Unsere Lieder sind hart und ehrlich, mal verrückt, manchmal genial.
Die Wahrheit wird serviert, unzensiert und hart wie Stahl.
Unsere Lieder sind wir Drogen, gehen dir direkt in dein Herz 
Sind Morphine für die Seele, die Heilung für deinen Schmerz! ...“ 

Einer meiner persönlichen Favoriten (wenn ich überhaupt selektieren müsste) ist „Kind von Traurigkeit“. Trotz der Power und der Härte im Gesang und dem textlichen Inhalt, kommt hier eine Leichtigkeit rüber, die jede Faser und jeden Muskel im Körper lockert. Lass uns randalieren gehen, ich bin bereit für ein kleines bisschen Action! Schlägerei beim Kneipenmarathon – du darfst dich gerne mit mir messen. Erst jetzt, beim schreiben dieser Zeilen wird mir der Sinn so richtig bewusst! laugh Egal, der Song fetzt einfach übelst! 

„...In meinem Herzen bin ich jung, wild, stolz und frei!...“

Mit dem nachfolgenden Track schicke ich liebe Grüße nach Lienz an (m)einen guten Freund Olli. Die Message hier: lass dich nicht von anderen belehren, lass dir nichts befehlen oder dich unterdrücken! Habe die Kraft und den Mut, dich immer zu wehren und folgte stets deinem eigenen „Stern“

Die Sucht nach Geschwindigkeit und „Adrenalin“ findet an fünfter Stelle ihren Platz. An alle Motorradfahrer/innen: holt das Bike raus und gebt Gas, legt euch in die Kurven und spürt diese grenzenlose Freiheit! 

 „... Wir sind lieber tätowiert, als gezeichnet vom Leben ...“

Nach diesem ersten puren Adrenalinkick, geht es mit „Wir sind wir“ weiter. Zu Beginn der Nummer wird das Gefühl beschrieben, wenn die Nadel in die Haut  dringt und Farbe ins Spiel kommt. Aber was auch immer ein Motiv darstellen soll oder welche Bedeutung dahinter steht: es geht niemanden etwas an! Scheiß auf die Masse, was andere denken soll uns nicht interessieren! Ja, es ist eine Sucht, aber es ist auch die schönste Kunst, die ein Leben lang hält. „... Die Verachter können schreien, an ihrem Rotz sollen sie ersticken, wen kümmert's, was sie denken, sie können sich herzlich FICKEN! ...“ 

Ein allseits bekannter Partyschlager folgt. Spätestens bei „Ramba Zamba“ dürfte niemand mehr still sitzen (oder stehen), und wenn doch, dann wird es Zeit, die Musikrichtung zu wechseln und das Tanzparkett gegen ein Pflegebett zu tauschen! Denn wenn SchEdelweiss 'ne Party sprengt, sollte man sich ein bisschen mehr Zeit nehmen. Und egal ob nüchtern oder völlig breit, dann gibt's Pogo auf extrem!  

„... bist bei uns für alle Zeiten, für immer im Arsch daheim!...“ 

Der  mit 4.47 Minuten längste Song „Wer bist du?“ richtet sich an eine ganz bestimmte Person! Textlich wird hier alles beschrieben und mir bleibt nichts weiter hinzuzufügen als: FICK DICH- einfach nur FICK DICH! 

Der vorletzte Track „Jetzt sind wir da“ schlägt in die selbe Richtung wie die zweite Nummer. Ihr Herz schlägt für die Musik, Deutschrock ist ihr Leben und sie haben sich diesem Weg verschrieben. 

„... Wie eine Überdosis Geilheit bist du über mich gekommen, 
hast mein Leben verkompliziert ... „

Ich liebe diese Textpassage! laugh Im letzten Stück „Ficken“ wird ein Moment beschrieben, den ein jeder schon erlebt hat und kennt. Wenn die Zeit die Wichtigkeit verliert und sich das Leben innerhalb eines kurzen Augenblicks ändert, dann ist MANN berauscht von Amors Gift  und wie eine willenlose Marionette der Liebe verfallen! 


Fazit: 
Nicht nur live ist das Quintett aus Lienz in Osttirol (Österreich) absolut bombastisch, auch auf ihrem ersten Album Pogo Symphonien entfalten sich Klangfarbe und Melodien in voller Wirkung und verleihen einen fantastischen Ausdruck. Mega Gitarren Sound und eine geile Schlagzeug Party- musikalisch und textlich rundum einfach top! Ich habe selten ein Debütalbum gehört, welches so sauber und professionell aufgenommen wurde!

Ich liebe es ja, wenn sich der Dialekt auch im Gesang hörbar zeigt und damit werden wir auf CD Gott sei Dank beschenkt, denn live ist diese regionale Sprachvariante gar nicht so hörbar. 

SchEdelweiss: Frisch und mit einer Leichtigkeit, aber dennoch gewaltig, kraftvoll und frech mit einem unglaublichen Erkennungswert.

Zehn Eigenkompositionen und wirklich JEDE einzelne davon bringt das Blut in Wallung und den Kreislauf auf Schwung!
Seit  dem ersten Mal, als ich die Band live erlebt habe, läuft ihre CD bei mir in Dauerschleife (DANKE Stoff angel )

Erhältlich ist das Album über die Bandmitglieder, bei Kirk's Cafe in Lienz, im Pop Shop, auf  >iTunes<, >Amazon<und über die offizielle >Website< der Band.

Derzeit laufen auch schon die Vorbereitungen für den zweiten Tonträger, worauf ich mich schon jetzt übelst freue.

Hoch das Glas, Pogokreis
Alkohol und SchEdelweiss
Perli AGF- RADIO

„... Wir sind wir, sind nicht zu ändern. Wir sind wir, und das ist gut. 
Unser Weg war voll Verachtung, voller Tränen, Schweiß und Blut.
Wir sind wir, und das ist klasse, wir sind wir, scheiß auf die Masse, 
was diese denkt hat uns niemals interessiert, denn wir sind wir und tätowiert. ...“