Erstellt von Julez am 17.04.2024

KREMER - Das einzige Clubkonzert 2024 am 13.04.2024 in der Tankstelle Dormagen

Es ist ein warmer Tag, hin und wieder ziehen große und kleinere Wolken vorbei.
In Dormagen herrscht reges Treiben vor dem Industriegebiet. Menschen erledigen ihre Besorgungen, waschen ihre Autos und gehen ihrem Alltag nach. Währenddessen macht sich das Team der Tankstelle für den Abend bereit und trifft letzte Vorkehrungen.

Es ist so weit, nach langem Warten steht für diesen Samstag, den 13. April 2024, das Folgende auf dem Programm:

KREMER und sein einziges Clubkonzert 2024, mit Marcel Häringer als Support in der Tankstelle Dormagen.
Die Atmosphäre ist erwartungsvoll und ein leichtes Knistern durchzieht die Luft, denn vor uns liegt eine aufregende Nacht der Feierei, begleitet von genialer Musik.

 


 

Los geht es um 18:00 Uhr.
Daher entscheiden wir uns, auf dem Parkplatz davor noch einige Biere, Lillets und Erdbeerbowlen zu genießen. Die Freude auf den angekündigten Biergarten ist groß, besonders wegen des herrlichen Wetters.
Doch dann kommt die Enttäuschung.
Statt des erwarteten Biergartens erhalten wir lediglich Zugang zum kleinen Balkon der Tankstelle. Das ist der erste Dämpfer des Abends in Sachen Location.

 

Mit der Zeit trudeln sämtliche Gäste ein. Doch Obacht! Nachdem man erst einmal drinnen ist, gibt es kein Entkommen mehr. Es gibt keinen Stempel auf die Hand, wie sonst in den allermeisten Clubs in Deutschland üblich. Ein beklemmendes Gefühl.
Nun ja, akzeptiere, was du nicht ändern kannst und bestell dir ein Bier, ist dann die Devise.

 

Im Angebot haben wir ein echt leckeres Kölsch der Brauerei Peters. Dazu gibt's die üblichen Verdächtigen: Jacky-Cola, eine Auswahl an Shots und auch alkoholfreie Drinks für die Fahrer und die, die keinen Bock auf Alk haben. Die Preise sind echt fair, aber die Bezahlmethode ist lästig.
Viel zu viele Events setzen immer noch auf lästige Marken, dämliche Verzehrkarten oder andere steinzeitähnliche Bezahlsysteme. Dank dieser Methoden ist dann erstmal Mathestunde angesagt. Zum Glück sind die meisten clever genug, schnell zu verstehen, wie die Verzehrkarte zu lesen ist.
Auch hier hilft das Credo: Akzeptiere, was du nicht ändern kannst.

 

Trotz all dieser Hindernisse und zu allem Überfluss einer defekten Toilette, ist es eine Freude, zusammen mit vertrauten Gesichtern bei einem erfrischenden Getränk den Sonnenuntergang zu genießen und sich über die Erlebnisse und Geschichten der letzten Monate auszutauschen.
 



Dann ist es so weit, es ist kurz vor zwanzig Uhr. Eine erwartungsvolle Spannung erfüllt den Raum vor dem kleinen Podest.
Marcel Häringer benötigt nichts weiter als seine Gitarre und ein Mikrofon. Denn seine Stimme und seine Energie malen ein beeindruckendes Bild, das sich vor den Zuschauern ausbreitet wie die strahlenden Farben eines lebendigen Gemäldes.

 

Zu Beginn demonstriert Marcel eindrucksvoll seine charakteristischen Merkmale. Er beherrscht Gefühl und Akustik mühelos, und der Song "Unter ferner liefen" von Kärbholz wird unter seinem Einfluss zu einer Interpretation, die ihr sicherlich noch nicht gehört habt. Dann präsentiert er tatsächlich ein eigenes Stück - sein erster eigener Song - "Nachts viertel vor zwei" lautet der Titel und handelt von einem inneren Konflikt.

 

Den Stücken der Band, die er interpretiert, haucht er, indem er ihre Essenz dezent und liebevoll aufbricht, ein verändertes Leben ein. Seine Setlist bildet ein harmonisches Ensemble der begehrtesten Klassiker unserer Szene. Manchmal zart, dann wieder voller Energie, jedoch stets in einer neuen, akustischen und vor allem persönlichen Interpretation. Eine besondere Note erhält die Setlist durch bekannte Stücke, die nur selten zum Besten gegeben werden.

 

Da wären die kraftvollen Klänge der Böhsen Onkelz mit ihren Hits wie „H“ und „Die Firma“, sowie die mitreißenden Tracks von Kärbholz wie „Feuerräder“ und „Voran“. Ein Song, der definitiv hervorsticht, ist „Wir sind ewig“ von Artefuckt. Überraschend, aber dennoch passend, ist der Titel „Best of You“ der Foo Fighters, der einen unerwarteten Twist einbringt. Doch das absolute Highlight, kurz vor dem Finale, ist zweifellos die akustische Version von „Tiefflieger“ von Kärbholz, gefolgt vom zeitlosen Klassiker „Auf gute Freunde“ der Böhsen Onkelz, der die Setlist angenehm abrundet.

 

Ein bemerkenswerter Auftritt! Es ist eine Seltenheit, jemanden zu erleben, der als Solomusiker eine derartige stimmliche Präsenz besitzt - stark genug, um im tobenden und grölenden Gesang des Publikums nicht unterzugehen, aber auch souverän genug, um nicht dagegen anzusingen oder gar zu brüllen. Stattdessen gelingt es ihm scheinbar spielend, sich harmonisch in die Masse einzufügen und diese sogar zu lenken. Hier zeigt sich definitiv seine Erfahrung aus gemütlichen Runden am Lagerfeuer und lässigen Sessions vor dem Wohnwagen auf dem Campingplatz.
 



Es folgt eine Pause und reges Treiben im Bereich der Bühne. Der folgende Act, der Hauptact dieses Abends, benötigt mehr Platz. Der Bühnenaufbau wird erweitert, es braucht Raum, nicht nur wegen der Band. Eine gewisse Zeit verweilt das Publikum in freudiger Erwartung, bis schließlich der Moment gekommen ist. KREMER tritt auf die Bühne und entfacht seine Show.

 

Erik Kremer strahlt eine beeindruckende Energie aus, die in Verbindung mit seiner charmant zurückhaltenden Art eine faszinierende Anziehungskraft entfaltet. Seine Ausstrahlung ist kraftvoll und selbstbewusst, jedoch nicht arrogant. Die Lieder, die er zum Besten gibt, sind durchzogen von einer unverwechselbaren Intensität und stets mit einem bleiernen Röhrensound verbunden, welcher einen krassen Kontrast zu seiner gesprochenen oder gesungenen Stimme setzt.

 

Im Anschluss an das Intro startet die Show mit seinem ersten eigenen Song „Bis kein Regen mehr fällt“. Er selbst hat mal gesagt, dass er damit ein modernes Liebeslied schreiben wollte, über eine Liebe, die weh tut. Ist ihm gelungen! Es bleibt offen, ob die Gäste über den Inhalt im inneren Dialog brüten, aber sie feiern das Ding ab.

 

Es folgt eine bunte Auswahl verschiedenster Songs aus diversen Genres. Deutschrap, Schlager und Deutschrock. Montez - "Auf und ab", Apache 207 – "Roller"Josh – "Cordula Grün" und Rammstein – "Waldmanns Heil". Eine völlig geisteskranke Mischung, die mega Spaß macht. Und eines meiner Highlights: Der Song „Kopf aus“ ursprünglich von 1986zig.

 

Während des Konzerts sieht man eine bestimmte Person durch das Publikum schleichen. Es ist kein Geringerer als der Frontmann von JEANLUC, Hansi. Und wer denkt, er ist nur aus privaten Gründen da, täuscht sich. Hansi wird auf die Bühne gerufen und erstmals performen KREMER und er ihren gemeinsamen Song „Einfach machen“. Der Saal tobt und das Publikum verlangt nach immer mehr. Doch der Abend neigt sich dem Ende. '
Begleitet vom Outro
„Wir haben Grund zum Feiern“ wird die Bühne geräumt und AUS!.

 

Welcher Mähdrescher hat dort die Tankstelle in Dormagen umgepflügt? Das war echt krass, zweifellos. KREMER und sein gewagter Stil ernten Anerkennung beim Publikum und seine donnernd röhrende Stimme verleiht ihm eine gewisse Wiedererkennbarkeit, ohne dabei wie eine Metallmusik-Parodie zu wirken.

#Gut gemacht!
 



Fazit:

Was die Location versaut hat, haben KREMER und Marcel Häringer durch ihre vorzüglichen Leistungen wettgemacht.
Beide Künstler brillieren mit eigen interpretierten Coversongs und eigenen Stücken und haben so den Abend zu einem vollen Erfolg gemacht.
Dieser Abend beweist eindeutig, auch noch unbekannte oder kleinere Künstler sind es wert angehört zu werden.

Bei beiden bin ich mir absolut sicher:
 

Das hat Potenzial!
Das ist erst der Anfang!

 



Unsere furchtlosen Weggefährten von VOLLGAS RICHTUNG ROCK haben diese einprägsame Nacht in atemberaubenden Bildern eingefangen. Taucht ein in die visuelle Pracht unter
https://vollgas-richtung-rock.de/fotos/kremer-feierte-einziges-clubkonzert-2024-in-dormagen/.
Dann fragt euch selbst, warum ihr nicht Teil dieses beeindruckenden Schauspiels wart und überlegt euch doch,
Karten für die kommende Tour von
KREMER  Bis zum Mond für 2025 zu besorgen.

 

     Für das AGF-RADIO

Julez