Tracklist:

1. Intro
2. Infiziert
3. Komm mit uns
4. Kneipentouristen
5. Hamburger Nächte
6. Die Zeit ist ein Dieb
7. Der Alkohol
8. Politik und Religion
9. Lebenselixier
10. Gossenpoet
11. Mit Vollgas vor die Wand
12. Dia De Los Muertos
13. Pissgesicht
14. Obszöne neue Welt
15. Outro

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Nach einem kurzem „Intro“ geht es sofort los und mit dem Titeltrack „Infiziert“ direkt nach vorn. In typischer Kneipenterroristen-Manier werden sowohl musikalisch als auch textlich keine Gefangenen gemacht.

Den zweiten Track „Komm mit Uns” kennt man bereits von der vorhergehenden Unplugged-Platte und ich kann euch versprechen, dass dieser in der Plugged-Version nochmal mehr zum Mitgrölen einlädt.

Ähnlich ist es bei „Kneipentouristen”. Nachdem die ursprüngliche Version entspannten Lagerfeuercharme hatte, sollte man jetzt alle brennenden Gegenstände aus der Hand legen und ab in den Pit springen.

„Hamburger Nächte”  geht die Sache zwar etwas langsamer aber nicht weniger druckvoll an. In der Ode an ihre Heimatstadt und deren weltbekanntes Nachtleben bekommt man direkt Lust, sich auf ins Night Light zu machen und mit Jörn ein bis fünf Holsten zu trinken.

Ganz andere Töne schlägt hingegen der nächste Song an. Melancholie, gepaart mit einem rockigem Refrain begleiten einen auf der Reise durch die eigene Vergangenheit, verpasste Chancen und verlorene Lieben. Man merkt in „Die Zeit ist ein Dieb”, dass man die Momente nutzen soll, wie sie kommen.

Jetzt geht es direkt wieder ins Gemächt mit einem Gefühl, das so grausam ist wie kein zweites: Durst. Und was hilft da? Natürlich „Der Alkohol”. Und Trinkersongs aus dem Hause KT sind natürlich immer qualitativ wertvoll.

Ungewohnt sozialkritische Töne gibt es in dem Speed-Metal-Brett „Politik und Religion”. Moshpit und Pogo-Garantie gepaart mit dem Zeigefinger auf die Missstände in diesen beiden Bereichen. Für mich einer der besten Tracks des Albums.

Anders als der Titel vermuten lässt, ist „Lebenselixier” keine weitere Beweihräucherung von Alkoholika sondern eine Hymne und Danksagung an die Rock und Metal-Bands, welche den Weg und Einfluss von den fünf Hamburgern über Generationen hinweg geprägt haben.

 

„Gossenpoet” ist eine Art Steckbrief über Jörn - Spaß bei Seite- es geht in diesem Mid-Tempo-Track über eine gute Selbstreflexion und die Klarstellung, welchen Einfluss die Kneipenterroristen haben (wollen.)

Und weiter geht es, und das überrascht erneut, „Mit Vollgas an die Wand”. Nach dem Rundumschlag vorhin geht es nun konkret gegen die Regierung, Lobbys und Experten. Und das nicht kuschelig, sondern wie der Name schon sagt: mit Vollgas.

Mit „Dia De Los Muertos” hat sich noch ein Track in neuem Gewand auf das Album geschlichen. Und dieses rockigere Gewand steht ihm gut. Wer den “Tag der Toten” aus Mexico kennt, weiß, dass man auch anders als nur mit Trauer die Verstorbenen feiern kann. Ich muss aber ehrlich gestehen, die Akustik-Version ist mir persönlich lieber.

Dann bin ich halt ein „Pissgesicht” - so heißt das nächste Brett, was hier gebohrt wird. Ohne ein Blatt vor den Mund zu nehmen wird hier klar Stellung bezogen zu den Internet-Rambos und allen (bitte hier Beleidigung und Zielgruppe eurer Wahl einfügen), die einem jeden Tag versauen wollen.

Ein letztes Schmankerl ist dann noch der Blick in die „Öbszöne neue Welt”. Unverblümt wird hier einmal zusammengefasst, was global alles falsch läuft und wie wir unseren Planeten und unsere Zukunft in die Scheiße reiten. Ohne Moralkeule sondern mit dem Zeigefinger. Und das in einem kraftvoll schleppenden Rhythmus.

Und dann... wird der Stecker im „Outro” gezogen.

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Fazit: Nach der Hart - Zart - Unverzerrt letztes Jahr liefern die fünf Hamburger wieder ein Metal-Album der Extraklasse. Es gibt keine Lowlights, jeder Song für sich ist ein Kracher in gewohnter Manier. Die Kneipenterroristen liefern einen Bretterstapel, mit dem man im Winter ein Einfamilienhaus heizen könnte. Ich bin gespannt, welche Songs es in die Live-Setlist schaffen. Von mir aus gerne das komplette Album. Definitiv eine 10/10 und klare Kaufempfehlung.
 

Hannes AGF- RADIO