Erstellt von Perli am 13.06.2022

Andy Brings & Band – Süden / VÖ: 10.06.2022 via Metalville

Andy Brings – ein wahres musikalisches Multitalent aus dem Ruhrgebiet – aber nicht nur das... der Sänger und Producer ist tatsächlich auch der Oberbürgermeister von Mühlheim (a.d. Ruhr). Und als solcher ist es ihm natürlich ebenfalls ein Anliegen, Musik als Kunst zu verstehen.

Die Andy Brings Band entstand im Jahre 2019 - im ZDF Fernsehgarten schafften sie sich selbst einen Fernsehmoment für die Ewigkeit... mit Reaktionen von außen, die die Band erst einmal wieder zum Rückzug bewegte („Playback-Huren!“, „Rock-Verräter!“, „Nicht-Musiker!“, „Widerwärtig!“).

Rund zwei Jahre später in den Rockaway Studios in Castellon de la Plana (Valencia/ Spanien) hatte der legendäre Produzent Uwe Hoffmann (Die Ärzte, Sportfreunde Stiller u.a.) nochmal Bock und bot an, der Band ein Album zu produzieren, bisher hatte der Künstler seine Singles „Raumschiff nach Hawaii" und „TikTak" veröffentlicht.

Die Mitmusiker auf diesem Album, welches nur zufällig deutschsprachig geraten ist, sind auch keine Unbekannten. „... Man kann sie nicht mehr zerreißen, es wurde sehr oft versucht. ...“ Hiervon erzählt z.B. die Lead-Single „Rock'n'Roll“,


Bandbesetzung:
Andy Brings – Gesang, Gitarre
Slick Prolidol – Bass, Gesang
Thilo Hornschild – Gitarre
Vic Chains – Schlagzeug
Lea Christine Mies – Gesang
Stephanie Nix – Gesang

 

Womit haben wir es also hier zu tun? Am ehesten mit einer Mischung aus einem verzogenen Haufen an Rock'n'Rollern, wie sie sich selbst bezeichnen, und einer einzigartigen Mischung aus NDW und hartem, echten Rock'n'Roll. Dazu verschmelzen Steffis und Leas Stimmen miteinander, so dass man dies fast schon als engelsgleich bezeichnen kann.

Das Album Süden erschien am 10.06.2022 digital und physisch und bietet sich an, euer Leben zu verbessern - ihr müsst es nur wollen...

... Hier regiert der schiere Bock an der Sache.
Und das sollte zu hören sein.
Wer es nicht hört, spürt es. Wer es nicht spürt, ist tot. ...“


Tracklist:
Rock 'n' Roll
Armee der Mädchen
Rette Mir
Schlaflos
Tik Tak
Tut mir Leid
Anker
Monster
Lass das Licht noch an
Wildes Mädchen
Raumschiff nach Hawaii


Wie sagt man heutzutage, ich fühle es total... Und Yes, diese erste Nummer „Rock 'n' Roll“ fühle ich (Mali) auch total. Richtig geiles Lied, super Riffs, geile Klänge. Da fühl ich mich wie in so einem Film, wo ich mit der Harley und Sonnenbrille auf der Nase über die Straßen pese. Und auch für mich (Vanny) geht dieser erste Song absolut ins Ohr und bleibt dort auch eine ganze Weile hängen. Super melodisch und ein leicht einprägsamer Text zum mitsingen. Daumen hoch ????


„... Die Armee der Mädchen, löscht Feuer mit Benzin...“ - Mädchen an die Macht! Dieser Song wird sicher viele Frauen erfreuen. Was wir heutzutage alles leisten müssen ist schon unfassbar. Den Mädchen und Frauen unter uns ein Danke, dass es euch gibt. Ich (Vanny) finde diesen Song ultra witzig. Er pflanzt mir ein unwiderrufliches Bild in meinen Kopf ein. Dazu finde ich als Bass-Fetischistin dieses Gitarrensolo ja mal mega geil. Ich weiß jetzt schon, dass sich diese Musik definitiv in meiner Playlist wiederfinden wird!


Sachen packen, Handy aus, ab ins Auto und einfach weg fahren... irgendwo hin... Niemanden sehen und Niemanden hören! Einfach mal flüchten vor dem ganzen Alltag und dem ganzen Stress. Einfach frei sein und das machen, was man will. Ich (Mali) würde mich dem definitiv anschließen und sag ebenfalls: „Rette mir“.  Der Song bleibt so rockig, wie die Vorgänger und die Tieftöner Liebhaber zupfen hier fleißig mit. 
 

„Schlaflos“ ist ebenfalls eine sehr rockige Nummer die mich (Mali) eher daran erinnert, wie ich damals als Jugendliche die Nächte durchgemacht habe. Party hier, Freunde da, egal ob Schule oder Arbeiten, man hat jede Minute genutzt, um Spaß zu haben und um nicht schlafen zu müssen. Heute bin ich froh um jede Minute, die ich länger im Bett bleiben kann. Ein schicker Ohrwurm, der sowohl textlich als auch musikalisch absolut stimmig ist und richtig Spaß macht!


Boa Leute, bei „Tik Tak“ hatte ich (Mali) echt Gänsehaut! Die Gefühle fahren Achterbahn, und man weiß nicht, wie man es in Worte fassen soll. Das Erlebnis, Jemanden haben zu wollen, den man aber niemals besitzen wird. Zwei Komponenten, die überhaupt nicht zusammen passen. Der eine will, der andere nicht. Ein wirklich komisches und unangenehmes Gefühl. Der Track ist im Vergleich zum Rest des Albums sehr ruhig. Ein verkappter Liebessong, der mich (Vanny) aber leider nicht 100%ig abholen will, auch wenn er sehr eingängig ist.


Rhythmisch in Richtung Poprock folgt „Tut mir Leid“. Schön, wie hier die unterschiedlichen Gesangsstimmen miteinander harmonieren. Man merkt halt auch einfach die Professionalität, die hier dahinter steckt! Die Liebe endet halt nicht immer ganz so gut  und dieser Song lässt auf Vergangenes zurück blicken. Jedoch catcht mich (Vanny) auch dieser nicht wirklich, vielleicht weil ich gerade einfach nicht in dieser Situation bin und in meiner Beziehung ganz glücklich bin?!

„... Ich bin Lost auf hoher See... und deine Liebe war mein Anker...“ - so heißt es in Song Nummer sieben. Eine liebende Person an seiner Seite zu haben ist immer etwas Wertvolles. Sie ist wie ein Anker: gibt Sicherheit und Schutz zugleich.
Oberflächlich beschreibt der Track das, woran man denkt, wenn man eben an Anker denkt: die See. Aber tiefgründiger betrachtet geht es wieder um die Liebe: ich habe meinen Anker, an dem ich mich immer festhalten kann. Und ich bin seiner, das haben die vergangenen Jahre definitiv gezeigt. Nicht nur in guten Zeiten füreinander da zu sein, sondern eben auch in den richtig beschissenen, schlechten Zeiten - genau das macht einen Anker aus.


Plötzlich läuft der eigene Song im Radio... ich (Perli) denke, dies Gefühl verschafft einem erstmal Gänsehaut... Hinter „Monster“ würde man auf Anhieb was völlig anderes vermuten. Irgendwie aber ist er eine Art Liebeslied, ohne jegliche Ungeheuer im Schrank... - macht euch selbst ein Bild... interessant! Und damit kommt endlich der Song, auf den ich (Vanny) gewartet habe. Er ist zwar nicht direkt der Titletrack, aber irgendwie ja doch. Denn: es geht Richtung SÜDEN! Allerdings geht es nur in einer kleinen Zeile des Refrains um Monster, wenn man so will, ist der Titel also etwas irreführend, was ihn dennoch als tollen Song da stehen lässt. Ich persönlich hätte ihn jedoch tatsächlich Süden genannt.
 

„Lass das Licht noch an“ ist ein schönes Liebeslied und durch Thilos 1-Minuten-Gitarrensolo zusätzlich nochmal besonders! Mich (Mali) regt die Nummer zum Nachdenken an. Ob es euch auch so geht? Mit recht ruhigen Tönen und dem ausgiebigen Gitarrensolo wird durch das Lied begleitet und ich (Vanny) muss gestehen, mir gefällt der Song musikalisch besser als textlich, aber das kann auch daran liegen, dass es mir hier zu viel Liebe in diesem Album gibt.

Eine Hommage an die Königin der Nacht wurde mit „Wildes Mädchen“ geschrieben. Wer träumt nicht davon, Jemanden zu finden, der sagt: sei mein und und wenn du willst, bin ich für immer dein! Ich zeige dir die große Welt, begleite mich und reite mit mir in den Sonnenuntergang! Dieser Titel trifft dann eher wieder meinen (Vanny) Geschmack. Obwohl er für mich hätte sogar noch etwas rockiger und „bösartiger“ sein können. Es gibt sicher einige, die hier vielleicht die Sexismus Flagge schwenken würden, aber ich persönlich sehe das in diesem Song gar nicht so schlimm. Ich betrachte ihn viel lieber mit einem Augenzwinkern.

Zum Ende wird es temporeich und rockig - poprockig. Kein Liebeslied mehr dafür aber das
„Raumschiff nach Hawaii“. Als letzten Song eine wirklich lustige Nummer zu wählen ist gar nicht so verkehrt – hier wird, wie ich (Perli) finde, jetzt halt nochmal ein echter Ohrwurm hingesetzt! Punkt! „... Ich kann irgendwie nur Liebeslieder, etwas anderes fällt mir nicht ein. ..." - und jetzt muss ich (Vanny) direkt und absolut los lachen, weil mir eben genau das in diesem Album wie schon erwähnt aufgefallen ist. Diese letzte Nummer finde ich wiederum irrsinnig cool, weil er mit Humor den Abschluss des Albums bildet.


Fazit Perli: Klarer Sound und beste Qualität, sowohl im Zusammenspiel der Instrumente als auch harmonisch und perfekt aufeinander abgestimmte Stimmen - ein Musikprojekt, welches Gehör finden sollte! Ich bin gespannt, was da noch weiter kommt. Interessant wird es in jedem Fall!

Fazit Vanny:  Besonders der letzte Song trifft den Nagel absolut auf den Kopf, und gerade dieser hat für mich einiges wieder gut gemacht. Süden ist schon sehr Liebeslieder- lastig, aber dennoch ein Album, welches man guten Gewissens durch hören kann. Für das nächste Mal wünsche ich mir dann aber auch gerne mal noch andere Themen. Nichts desto trotz ist es eine echt gute Scheibe, die ins Ohr geht und meine Hüften und Beine zum tanzen bringt, denn v.a. musikalisch bin ich sehr überrascht, auch wenn ich ehrlicherweise durch die Sodom Vergangenheit mit etwas völlig anderem gerechnet habe. Dennoch werden sich einige Songs ganz sicher in meine Playlist im Auto schleichen.

Fazit Mali: Ich finde die Songs, die Riffs und die Klänge sehr gut aufeinander abgestimmt. Die Lieder sind super, die Songauswahl hätte meiner Meinung nach nicht besser passen können. Man hat einen relativ hohen Wiedererkennungswert und das finde ich generell ja immer sehr sehr gut. Nicht 0815 und normal wie jeder andere.
Bei ein/ zwei Liedern hatte ich dann aber doch Probleme, mich hinein zu versetzen, was wiederum aber glaube auch bei jeder anderen Band hätte sein können. Ich würde mir Andy Brings tatsächlich gerne mal live anhören, oftmals wird man da ja dann auch immer noch positiv überrascht. Also - vielleicht bis bald.

Fazit Julez: Gute-Laune-Rockmusik mit einem Hauch zu viel Schlagereinfluss? Ausgeschlossen! Sommerhit-Potenzial? Gewissermaßen. Ohrwurmgarantie? Zweifellos.
Zusammenfassend lässt sich das Album Süden mühelos in das CD Regal eines Deutschrockfans einsortieren. Verloren geht es in der Sammlung dabei nicht, denn es hat das Merkmal: BESONDERS.
Klare, überraschende Texte, die nicht dem üblichen Reime-Einheitsbrei folgen, gepaart mit einer anregenden Mischung aus verspielten und harten Gitarrenriffs, ergänzt um zwei weibliche Stimmen, die eine frech und leidenschaftlich, die andere poppig und sensibel; all das ist Andy Brings & Band.


AGF- RADIO Redaktion