Erstellt von Perli am 15.05.2022

Hämatom – Danke für die Liebe Tour - 11.05.2022 in München (Backstage)

Liebe Leute, liebe Freaks,

ich bin mal wieder das glücklichste Mädchen der Welt. Wer mich kennt, der weiß vielleicht, dass Hämatom eine meiner absoluten Lieblingsbands ist. Dementsprechend gab es auch überhaupt keine Frage, als nach der Albumankündigung Die Liebe ist tot diese kleine, aber feine Clubtour beworben wurde. Vier Himmelsrichtungen, vier Shows – München wir sind dabei!

Ursprünglich hab ich mich tierisch auf Januar gefreut, dementsprechend war ich geknickt, als es dann doch nochmal verschoben wurden. JETZT war es aber dann endlich soweit! Vergangenen Montagnachmittag trafen noch zwei Freundinnen und ein Freund von uns ein und es konnte los gehen. Von Nürnberg nach München in zwei Stunden. Der Verkehr hat ganz gut mitgespielt und wir kamen super durch. Wir Mädels auf der Rückbank haben es uns mit Gin Tonic und Havanna Cola gemütlich gemacht, und die Herren durften vorne sitzen - mein Knoxi ist gefahren - perfekt. laugh

In München angekommen haben wir am Backstage auch direkt einen Parkplatz gefunden und nach einem kurzen Zwischenfall von Orientierungsschwierigkeiten haben wir auch endlich die richtige Halle gefunden. Ab auf Toilette, direkt weiter an die Bar und zack vor die Bühne - ich hatte meinen Platz gefunden und mich auch von dort nicht mehr wegbewegen lassen. Was mein ist, ist mein. Und wo stehe ich? Richtig, da wo der Bassist steht. Um 19:00 Uhr war Einlass, 20:00 Uhr hätte es eigentlich losgehen sollen, allerdings gab es etwas über eine dreiviertel Stunde Verspätung, was aber völlig egal war!

Die Musik wurde laut, das Intro erklang und endlich kam die Band auf die Bühne: Süd, West und Ost platzierten sich auf ihren Posten, immerhin war die Bühne wirklich winzig, aber hey – die komplette Location war sehr kuschelig – und zum Schluss kam auch Nord auf die Bühne - es konnte richtig losgehen.

Ein verdammt guter Auftakt für diese Show war „Dagegen“. Nichts hätte sich besser geeignet als der Opener des aktuellen Albums, der gleichermaßen ein absoluter Kracher ist, wie ich finde - zum einheizen optimal. Der kleine Saal wurde zu einer Sauna. Die Leute begannen zu singen, zu grölen, oder sich, wie ich beispielsweise, die Seele aus dem Leib zu schreien.
Ich kann es nicht anders ausdrücken, es war so. Nachdem uns damit ordentlich Feuer unterm Arsch gemacht wurde ging es weiter mit „Lange nicht perfekt“ und „Ich hasse dich zu lieben“. Wer jetzt noch nicht in den Bann gezogen wurde, dem war vermutlich nicht mehr zu helfen. Die kleine Sauna wurde zum Hexenkessel, der Pogo wurde stärker und meine Leutchen, die irgendwo 1-2 Meter hinter mir verstreut waren, haben sich verkrümelt, weil der Pogo etwas genervt hat, wenn einem ständig die Leute in die Hacken springen und man selbst eigentlich das Konzert genießen möchte. Die Jungs gingen eine Etage höher, meine Mädels stellten sich links von mir auf die Treppe, ich blieb einfach wo ich war, ich war absolut glücklich mit meinem Platz. Direkt vor West, was will eine angehende Bassistin mehr?! Hat sich eigentlich mal jemand dieses verdammt heiße Instrument von ihm angesehen?! Ich könnte immer noch sabbern...

Alte Liebe rostet nicht“ war dementsprechend für mich ein perfekter nächster Song. Ein Klassiker, der absolut nicht fehlen darf, mal davon abgesehen, dass die Mischung aus alten und neuen Liedern nahezu perfekt war. Denn danach kam wieder ein neuer Song: „Ficken unsren Kopf“ hat dann auch meine bis dahin eigentlich ganz gut sitzende Frisur ruiniert. Ich konnte einfach nicht stillhalten, also habe ich einfach mal meine Haare zerstört – egal – interessiert keinen, außer vielleicht meine direkten Stehnachbarn, die eventuell meine Haare um die Ohren geflogen bekamen – sorry. Es war einfach mega und es hat einfach so unglaublich Laune gemacht, diesen Song live zu hören, dass mich diese Euphorie auch jetzt immer noch mitreißt.

Klitzekleine künstlerische Pause, es war sau warm da drinnen, alle waren schon durch, aber jeder in diesem Raum war einfach so heiß auf dieses Konzert, dass das nächste Lied passenderweise „FCKCRN“ war – Fuck Corona! Zwei Jahre Entzug, die endlich rum sind, ein Lied das einfach wie die Faust aufs Auge passt. Nach „Mörder“, zu dem übrigens kein elektrischer Stuhl auf die Bühne kam, nahm West ein wunderschönes „Ficken“ Schild in die Hand. Was erwartete uns also als nächstes? Richtig - „Liebe auf den ersten Fick“. Am geilsten waren übrigens die Bewegungen aus dem Video zu dem Song, es war einfach göttlich, es war einfach alles toll – ALLES!

Da wir nun ungefähr bei der Hälfte des Sets ankamen, durfte nun auch der erste ruhigere Song kommen: Lichterloh“ erklang und ich war im siebten Himmel. Der einzige Hämatomsong, den selbst ich Anfänger spielen kann, dementsprechend habe ich diesen Song auch so richtig gefühlt. Und das erste Mal in meinem ganzen Leben lehnte ich ein Plektrum ab. Der Grund: ich habe dieses West Plek schon, und außerdem standen neben mir zwei süße 15- jährige Mädels mit ihrer Mama und ich hab es somit ihnen überlassen. Jeden Tag eine gute Tat. Im Nachhinein frage ich mich jetzt natürlich was zum Teufel mit mir verdammt nochmal los war, aber es war ok. Ich hab zwei junge Mädels glücklich gemacht. Nochmal mach ich das aber nicht – das Nächste gehört wieder mir. smiley

Weiter im Thema: „Tanz auf dem Vulkan“ war dann wieder der akustische Übergang in rockigere Gefilde. Hier gab es übrigens eine wunderschöne Einlage auf meiner Seite, denn der Mann mit dem Bass legte sich plötzlich auf den Rücken und fuhr während des Spielens einfach mal Fahrrad - sehr sportlich der Herr - und ein super Bild, dass sich definitiv in mein Gedächtnis einbrennt. Jetzt wurde es jedenfalls wieder lauter, auch der Coverklassiker „Kids“ darf auch auf keinem Hämatomkonzert fehlen, sich die Seele aus dem Leib singen inklusive. Und wenn wir schon bei den Klassikern sind: es gibt einen Song, ohne den ich definitiv nicht nach Hause gehe. Jeder im Saal weiß, welcher Song es ist, wenn West mit Rosen auf die Bühne kommt: „Eva“ - mein absoluter Lieblingssong... auch wenn ich nicht so heiße, ich liebe ihn. Und mein Highlight des Abends – ich habe eine Rose bekommen- Vanny in love. heart Ich war schon mal eine Hämatom Eva, damals 2016 habe ich aber nur einen Ast mit Blättern in die Hand gedrückt bekommen, jetzt dann eine richtige Rose zu bekommen hat das ganze natürlich nochmal getoppt.

Weiter ging es mit „Ihr wisst gar nichts über mich“ und „Totgesagt doch neugeboren“. Nach diesen Songs gab es dann eine kleine Coversession, aber nicht mit üblichen Hämatomcovern, sondern tatsächlich spontan, denn es wirkte eher wie ein kleiner Schwanzvergleich.^^ Ost begann verschiedene Songs an zu spielen und die Band und die Masse stieg darauf ein. Als er dann endlich fertig war, begann West damit einfach mal was an zu spielen, es war mega cool. Als beide fertig waren fragte Nord in Richtung Süd, ob er denn auch noch Irgendwas spielen möchte, und als dem nichts einfiel, wurde einfach kurzerhand „We will rock you“ in den Raum geworfen und wieder stimmten alle mit ein. Es war einfach alles in allem, sowas von gelungen. Nach diesem kleinen Anflug von Frei Schnauze ging es dann mit dem eigentlichen Konzert weiter. Passenderweise war es „Wir sind keine Band“, denn es ist wahr „Wir sind eine Familie“, genau so hat sich dieser Abend auch angefühlt - wie eine Familie.

Jeder schöne Abend findet einmal sein Ende und so sollten hier „Fick das System“ und „Zeit zu gehen“ die letzten Songs sein. Die Band verließ die Bühne und es dauerte keine zehn Sekunden bis die Meute anfing, nach der Zugabe zu rufen. Und natürlich kamen sie nochmal und legten eine absolut perfekte Zugabe hin. Diese begann mit „Wir sind Gott“ - im Übrigen auch ein super Intro, bei „Bleib in der Schule“ konnte man sich noch einmal die Stimmbänder zu Schrott singen, auch dieser Song steht seit 2019 auf meiner Liste der Favoriten. Dass für mich beste Cover, das ich je gehört habe, ich liebe es einfach!
Was sollte nun wirklich der letzte Song des Abends werden?! „Leck mich“ - wieder ein Song der absolut NIE fehlen darf – ein absoluter Mittelfingersong, bei dem man sich nochmal so richtig austoben durfte. Pünktlich zum letzten Song verabschiedete sich dann meine Stimme endgültig, na immerhin hat sie bis dahin stand gehalten, auch wenn sie schon eigentlich viel früher meinen Körper verlassen wollte. Braves Engelsstimmlein. Zum Outro kamen unsere Himmelsrichtungen selbstverständlich nochmal zusammen an den Rand der Bühne, verbeugten sich von uns und machten noch ein Abschiedsfoto.


Mein Fazit:

Dieses verdammte, kleine, scheiß Clubkonzert mit seinen (keine Ahnung) 200 (?!) Leuten, ohne Pyrotechnik, elektrischen Stuhl, crowdsurfenden Schlagzeugpodest, T-Shirt-Kanone oder sonstigem Schickschnack, von dem wir eigentlich sonst verwöhnt sind.... dieses kleine Konzert hat es in meine Top 5 meiner Konzerte geschafft. Und ich war schon auf verdammt vielen Konzerten, glaubt mir.

DIESES Konzert war perfekt, es hat keine Vorband gebraucht, es hat auch so unheimlichen Spaß gemacht. Die Band war so nah wie schon lange nicht mehr bei ihren Fans. Nord ist singend auf dem Oberrang umher spaziert und hat die Freaks singen lassen. Ost ist einige Male in die Menge gekommen und hat mit den Fans geshakert und West hat während des Konzerts an meinen Freundinnen gerochen, die ja auf der Treppe neben der Bühne standen.

Ich hatte wirklich viel zu lachen an diesem Abend. Er war einfach genial.

Ich möchte gar nicht soviel mehr Worte verlieren, denn ich könnte es nicht schaffen, alles an diesem Abend erlebte, in diesem Bericht gefangen zu halten. Er ist in mir eingebrannt und ich freue mich tierisch auf das kommende Album, sowie auf die Tour im Herbst. Wir sind natürlich mit am Start, die Tickets liegen bereits hier Zuhause und werden gehütet wie Augäpfel.

Im Übrigens, falls jemand meine Stimme findet, darf die gerne an mich zurück geschickt werden, denn es gestaltet sich wirklich schwierig einen Job auszuüben, bei dem die Stimme ziemlich wichtig ist. Umso lauter ich versuche etwas von mir zugeben, umso weniger kommt heraus. Aber es hat sich allemal gelohnt.

Danke für die Liebe, Freaks, Danke für die liebe, Hämatom!

Es war mir eine Ehre.

 

Vanny

AGF- RADIO