Erstellt von Perli am 30.11.2021
EXAT – Ein Herz für Punkrock / VÖ 03.12.2021 via Rockzone Records
Bei einem Zelturlaub 2003 hat sich die Band Exat aus Lüneburg gegründet. Nach einer Kiste Bier und 'ner Flasche Wein wurde beschlossen, dass es cool wäre, in einer Band zu spielen. Gitarrist Clemens war damals zarte 16 Jahre alt und am nächsten Morgen war der Slogan „EXAT – Der beste Punkrock seit Beethoven“ schnell gefunden und auf eine Zigarettenschachtel gekritzelt.
Die Kami Kaze Punkrockband besteht aus Clemens (Gitarre & Leadvocals) , Matthias (Bass & Backroundvocals) und Thomas (Drums & Backroundvocals).
Das Album Ein Herz für Punkrock wurde durch eine Crowdfunding Kampagne finanziert, hier kamen innerhalb von sechs Wochen 7300,-€ zusammen. 10% davon gingen an “Laut gegen Nazis e.V.”, der Rest wurde in Videodreh und die CD-Produktion investiert.
Tracklist:
- Reim der Gottlosen
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- Für Nancy
- Schöne neue Welt
- Wir sind Liebe
- Der Durst nach Freiheit
- Sound meines Herzens
- Der letzte an der Bar
- Wo bist du jetzt?
- Für Nichts und Niemanden
- Am Ende siegt immer das System
Mit kräftigen Schlagzeugakkorden geht der erste Track „Reim der Gottlosen" so richtig ab - weil Gottlose ja eben so richtig abrocken können.
„Für Nancy" ist wie eine Art Liebeslied. Auf eine harte, derbe Art, die ich persönlich sehr packend finde - ein absolut geiler Song.
Bei „Schöne neue Welt" geht es um ein Thema was wohl immer präsent sein wird: der Umgang mit Ausländern. Nach dem, was sie zum Teil alles durchgestanden haben, hoffen sie hier in unserem Land, der schönen neuen Welt, endlich Ruhe finden zu können. Doch leider gibt es zu oft nur Anfeindungen und Hass. Exat haben es hier sehr treffend zusammen gefasst und eine Nummer zum Nachdenken geschrieben.
Auch bei Track vier „Wir sind Liebe" wird gewiss Niemand ruhig sitzen oder stehen bleiben, eine weitere Nummer zum abrocken!
„Der Durst nach Freiheit" - eine Sehnsucht endlich ausbrechen zu können – raus in die Freiheit. In dieses Lied können sich bestimmt viele beim genaueren zuhören hinein versetzen.
Bei den nachfolgenden Tracks „Sound meines Herzens" und „Der letzte an der Bar" darf ebenfalls wieder nach Herzenslust abgerockt, mitgesungen und gepogt werden.
Das kennt sicher Jeder: man denkt zurück an die eigene Kindheit, an all die lieben Menschen, die nicht mehr da sind und natürlich auch an die erste große Liebe - an die schönen unvergesslichen Momente, die man im Leben hatte... und dann fragt man sich „Wo bist du jetzt?". Auch ich überlege, wo die schöne Zeit hin ist.
„Für Nichts und Niemanden" ist mein Favorit. Am Anfang und am Ende vom Song sind ruhige Klänge, hat was von Lagerfeuermusik. Im Mittelteil geht es dann aber so richtig ab- laut und hart. Inhaltlich geht es darum, sich von Nichts und Niemanden verbiegen oder etwas vorschreiben zu lassen, sein eigenes Ding zu machen und seine eigenen Träume zu verwirklichen.
Im Finalsong vom Album „Am Ende siegt immer das System" wird unter lauten Bässen besungen, was in unserer Welt alles schief läuft. Leider zu viel...
Fazit:
Ein Herz für Punkrock ist meiner Meinung nach ein gelungenes Album, wo es hart zur Sache geht - musikalisch und auch in den Texten. Es wird kein Blatt vor den Mund genommen, was mir sehr gefällt. Auch aktuelle Themen werden aufgegriffen.
Und obwohl eigentlich Punkrock bisher nicht so meins war, bin ich von Exat und ihrem Album total begeistert. Geile Scheibe von den Dreien, sehr gut gelungen, hört mal rein.
Jacky
AGF- RADIO