Erstellt von Perli am 05.08.2021

Unantastbar Wellenbrecher Festival / 30. + 31.07.2021 alter Militärflughafen Niedergörsdorf (Brandenburg)

Endlich durften Unantastbar ihr Wellenbrecher Album live präsentieren!
Und das gleich an zwei aufeinanderfolgenden Tagen! Die Südtiroler luden nach Brandenburg auf den alten Militärflughafen in Niedergörsdorf ein - schön abgelegen von der Zivilisation, dafür mit mörderischen Mücken...

Tickets gab es entweder als Wochenendkombi oder eben für jeden Tag separat - aufgrund der aktuellen C. Bedingungen durften pro Tag ca. 950 Personen auf das Gelände. Nach unserem Wissensstand waren auch beide Tage so gut wie ausverkauft - spontan gibt es ja aber vorher immer irgendwo noch Karten.

„... Die Veranstaltung erfolgt unter Einhaltung der Hygienebestimmungen, welche Ende Juli gelten....“ - so wurde das Konzert im Vorfeld angekündigt. Unter Einhaltung der mittlerweile schon berühmten 3 G's waren also alle Willkommen.

Für die Wochenendbesucher, die vor Ort ihr Nachtlager aufgeschlagen haben standen kostenlose Zeltmöglichkeiten zur Verfügung - direkt vor dem eigentlichen Konzertgelände.
Leider gibt es hier jetzt einen großen Kritikpunkt: Zwei Dixitoiletten für den Zeltplatz ist echt minimalistisch... dazu gab es keinerlei Dusch- oder Waschmöglichkeiten. Das geht bei einem Festival aus unserer Sicht überhaupt nicht – schon gar nicht, weil es vorher keinerlei Infos dazu gab, sonst hätte man sich ja noch anders vorbereiten können.
Den angekündigten Sanitärbereich suchen wir übrigens auch heute noch (ausreichend Toiletten - Einzelkabinen mit Waschbecken, Seife und Desinfektionsspender), die Einzelkabinen waren einfache Dixitoiletten, ohne Waschmöglichkeiten und ohne regelmäßige Zwischenreinigung (zumindest nicht während der Konzerte am Abend).

Auch der lange Gastrotresen bestand leider nur aus einer Station mit Bratwurst, Steak und Pommes – wie wir finden, eine eher dürftige Auswahl, vor allem auch wieder hinsichtlich der Wochenendbesucher. Die Camper konnten selbst auch erst zum Abend auf das Konzertgelände und mussten sich also den kompletten Tag über selbst verpflegen - eigentlich eher ungewöhnlich für ein Festival.
Da sind wir froh, dass die Meisten von uns im Hotel eingecheckt haben.

Positiv zu erwähnen ist aber auf jeden Fall, dass es kaum lange Wartezeiten beim Getränke holen gab. Hier hatten die Jungs und Mädels hinter den Tresen wirklich alles gut im Griff und es gab genügend Anlaufstellen. Das haben wir so selten erlebt. Und auch die Preise waren völlig in Ordnung: der Pfeffi für`n Euro war hier definitiv ein erfreuliches Highlight.

Beim Einlass gab es kein Gedränge, kaum Menschenauflauf und alles ging recht zügig- auch weil die Security wirklich toll und entspannt war.


Kommen wir jetzt zum Wichtigsten Teil der Veranstaltung: die Musik – laut, ehrlich, berührend und LIVE!

Supportet wurden Unantastbar am Freitag von Ampex und V!VA, am Samstag spielten vorher The Ape Escape und Willkuer.

Freitag:
Pünktlich um 20:00 Uhr mit dem ersten Ton von
Ampex betraten wir das Konzertgelände. Ich (Perli) war schon sehr gespannt auf meine siegerländer Nachbarn, die ich hier zum ersten mal live erleben durfte. Mir bleiben vor allem die Songs „Virus deiner Zeit“ und natürlich der titelgebende Song „Einzelkämpfer“ vom Debütalbum im Kopf. Die Band hat uns mit ihrem deutschsprachigen Rock'n' Roll wirklich gut eingeheizt – hart und prägnant, genau so, wie sie sich auch selbst beschreiben. Weiter haben sie u.a. noch „Ich hab gelebt“ sowie „Einer von vielen“ gespielt. Musik ist Geschmackssache, aber mir persönlich hat es gefallen. Zudem war ich ziemlich beeindruckt von der Fanmasse, die mit angereist war. Die Jungs und Mädels haben ihre Band vorbildlich supportet und durch den Auftritt getragen. Das ist Zusammenhalt!

Im Anschluss kam
V!va auf die Bühne und nicht nur ich (Michel) merkte sofort die Energie und die Freude dass sie endlich wieder spielen dürfen. Die Fans tobten und schon beim ersten Song „Fick Dich, Viva“ war niemand mehr zu halten, aus allen Richtungen wurde lauthals mit gegrölt. Es folgten Songs wie „Macht die Augen auf“, „Unsere eigene Armee“ und „Rette mich“.
Die Fans feierten und es gab Gänsehautmomente. Auch die Band selbst hatte kaum Worte dafür, wie schön es ist/ war, endlich wieder auf der Bühne zu stehen. Für viele ist dieses Konzertfeeling ja mittlerweile über 1- 1,5 Jahre her. Weitere Songs waren „4ier Jungs aus Franken“, „Und dann springst du“, „Kein Entkommen“ und „Freundschaft Liebe Mut“. Mit Fackeln in der Hand und den Fangesängen ging auch dieser Auftritt zu Ende. Viel zu kurz und doch spürte man, das sich alle freuen endlich wieder schwitzend und Bier trinkend in den Armen zu liegen.

Samstag:
„Ey Peter“ - „Ja Matthew?“ - „Ich glaub hier spielen gar nicht die
Onkelz.“ - „Ja wer denn dann?“ The Ape Escape!
So starteten die Jungs aus Magdeburg in den zweiten Abend beim Wellenbrecher Open Air in Niedergörsdorf. Endlich konnte die Affenbande nach über einem Jahr coronabedingter Auszeit, live auf der Bühne abrocken.
Dass Frontsänger Peter und die Band Bock auf Abriss hatten, spürte man ab dem ersten Akkord - die Klänge hatten irgendwie was von Dschungelfeeling.
Los ging's mit „Rock`n Roll Diven“ von der neuen EP Woran glaubst du. Ehrlicherweise muss ich (Jacky) zugeben, dass dieser Song beim ersten Mal zu Hause hören nicht zu meinen Favoriten gehörte, aber live war es der Hammer. Es folgten „Internetblockbuster“, „Woran glaubst du?“ und „Großstadtliebe“ . Die Stimmung war bestens und langsam kamen wir ins Schwitzen. Darauf folgte beim nächsten Song aber sofort Gänsehaut, denn The Ape Escape spielten „Kleine blaue Augen“. Bei diesem Lied weine ich schon zu Hause immer. Am Samstag forderte Peter alle Besucher auf, die Faust zu heben, als symbolisches Zeichen, dass nie wieder jemand Kindern etwas so Furchtbares antun darf. Natürlich folgten alle dieser Aufforderung und es kam, wie es kommen musste, meine Augen schwammen. Aber rings um uns herum wischten sich viele ihre Augen. Danke für diesen emotionalen Moment zu einem hochsensiblen Thema! Danach schepperte es gewaltig mit „König“ und „Sommer hoch zehn“ kräftig weiter, und zum Schluss wurden noch die zwei neuen Tracks „Disco“ und „Zeit“ gespielt. Leider war dieser schöne Auftritt zu schnell zu Ende - es war mega und die Stimmung war gigantisch. Ein ganz dickes Dankeschön an unseren Silberrücken und seine Affenbande, hoffentlich sehen und hören wir euch bald wieder.
Im Anschluss bekamen die Gewinner der Verlosung aus unserer
AGF- RADIO Sondersendung zur EP- Vorstellung Woran glaubst du Part 2 ihre Preise von Ronny überreicht.

Gegen 21:00 Uhr betrat dann die Band die Bühne, auf die ich (Hexe) persönlich am Meisten gespannt war. Moritz marschierte vorneweg mit einer Fahne in der Hand und die restlichen Jungs von
Willkuer folgten. Die Fahne wurde in den Bühnengraben geworfen und schon ging es direkt ab. Diejenigen, die die Band aus Reutlingen schon kannten, sangen direkt beim ersten Song „Willkuer" aus vollem Herzen mit. Mit „Das wird groß" ging es weiter und spätestens da war dann auch der Rest des Publikums in ihren Bann gezogen. Man merkte Julian, Moritz, Tobias, Andreas und Florian sofort ihre unglaubliche Spielfreude an und dass sie einfach Bock drauf haben, diese Bühne zu rocken! Was für eine Ausstrahlung von einer noch recht kleinen Band. Es folgten die Songs „Für immer ist eine lange Zeit", „Alles in der Hand" und „Wir sind wer wir sind". Letztgenannten hab ich mir übrigens als Shirt am Merchstand geholt. Judith ist wohl eine der charmantesten und freundlichsten Merchfees, die ich bisher so kennenlernen durfte. Selbst als es stockdunkel an ihrem Stand war, hat sie immer noch gelächelt, sich für jeden Zeit genommen und voller Stolz die Jungs bestmöglich repräsentiert.
Auf der Bühne gab es vor „Gib dich nicht auf" eine sehr emotionale Ansage von Moritz an/ über Julian, der einen Herzstillstand überlebt hat. Und jeder, der einmal in einer ähnlichen Situation gesteckt hat, musste da mit den Tränen kämpfen. Schön, dass du da bist und soviel Lebensfreude ausstrahlst, Julian!
Bei „Tausend Gründe" und „Scheißegal" konnte niemand mehr stillstehen und alle mussten einfach mittanzen. Band und Fans gaben bei „Jedem das seine" nochmal alles und am Ende des Auftritts sah man den Jungs auf der Bühne an, wie glücklich und dankbar sie dafür waren, dass das Publikum sie zurecht so gefeiert hat. Auch im Anschluss haben sich die Musiker noch Zeit für ihre Fans genommen, was zu auflaufartigen Zuständen am Merchstand führte. Uns haben die Jungs mehr als begeistert, sie sind live noch besser als auf Platte und wir können Jedem nur empfehlen, wenn ein Konzert der Jungs ansteht: geht hin!
Kleiner Funfakt am Rande, die Jungs kürzen viele ihrer Songs auf ihrer Setlist einfach ab. Da steht dann z.B. einfach „FIINLZ" anstatt „Für immer ist 'ne lange Zeit". Danke für diesen sensationellen Auftritt!!!


Nachdem dann am Freitag und Samstag die beiden Vorbands ordentlich eingeheizt, und das Publikum seinen Durst gelöscht hatte, betraten Unantastbar die Bühne. Joggl hatte das Publikum sofort im Griff und man merkte direkt, dass die Herrschaften auf der Bühne mindestens genauso viel Bock hatte wie Jene, die davor standen. 
Nach dem Intro ging es mit „Wir sind die Stimme“ gefolgt von „Nur noch diese Lieder“ los. Danach gab es eine bunte Mischung aus älteren und aktuellen Songs. Meine (Hardy) persönlichen Highlights waren dabei „Flügel“ und „Dein Leben, Deine Regeln, Dein Gesetz“. Natürlich brannte an beiden Abenden auch noch das Stadion (bzw. der alte Militärflughafen). Beim Song „Solang mein Herz noch schlägt“ holte Sänger und Frontmann Joggl ebenfalls an beiden Tagen jeweils einen Besucher aus dem Publikum auf die Bühne, der sein Gesangstalent unter Beweis stellen konnte. Hier darf man betonen, dass der junge Mann am Samstag Abend definitiv textsicherer war. Beendet wurde das Konzert mit „Fackeln im Sturm“.
UATB ist für mich (Perli) einfach eine fucking geile Liveband, die trotz Abstand immer eine gewisse Nähe zu ihren Fans hat, nicht abgehoben und stets gut gelaunt ist. Ein Konzert lohnt sich hier immer! Die Stimmung war gigantisch und selbst in den ersten Reihen vorne konnte man entspannt mit dem Arsch wackeln ohne in den Pogo zu geraten oder zerquetscht zu werden. Hier gab es genug Abstand und Luft zum Atmen und Eskalieren. Wenn das Gelände Wände gehabt hätte, sie hätten gewackelt, sie hätten gebebt und vibriert... allein bei der Textsicherheit der Fans.
Mich persönlich (Hardy) hat es total gefreut, endlich wieder ein Konzert unter halbwegs normalen Bedingungen erleben zu dürfen.


Wir (Familie Schüßler) hatten uns dazu entschieden, das Wochenende auf dem Zeltplatz zu übernachten. Das Areal, welches sonst als Flugplatz diente, bot genug Fläche für Wohnwägen und Zelte, das Auto konnte man direkt neben dran abstellen.
Von Anfang an war hier eine super angenehme Stimmung, man traf Bekannte und Freunde und schloss auch neue Bekanntschaften. Auch einige Bandmitglieder von
Ampex und Willkuer campten mit hier. Man hat sich gegenseitig geholfen, wenn ein Zelt bzw. Pavillon nicht so recht stehen wollte und aus allen Ecken klang Musik, es war fast wie eine Warm-up Party und wer in der Nähe vom Konzertgelände campte, konnte auch den Soundcheck aller Bands mit verfolgen. Zudem war genug Platz für alle, um die Abstandsregelungen einzuhalten.
Minuspunkte gibt es, weil das Gras nicht gemäht und es keine direkte Beleuchtung für den gesamten Platz gab. Diejenigen, die ihr Lager in der Nähe des Konzertgeländes hatten, bekamen genug Licht von den Flutern ab, bei denen, die weiter weg zelteten, war es nachts allerdings stockdunkel. Auch über einen Grillstand oder Imbiss hätten sich viele gefreut. Vielleicht wird dies beim nächsten Open Air berücksichtigt - Nobody is perfect.


Weitere Fazite:
Micha: Die Musik war super, alle Bands waren super, mein Favorit war allerdings Unantastbar. Die Getränkepreise waren echt ok, ist es doch wichtig, dass der Suff preiswert ist. Das kulinarische Angebot war allerdings eher mäßig, dafür war die Security sehr aufmerksam und entspannt. Es hat viel Spaß gemacht, was wohl auch an meinen Begleitern lag. Ich habe tolle neue Leute kennen gelernt, und mal unter uns, ich fand die Zeit außerhalb des Festivals eh cooler.

Perli: Hat er (Joggl) da gerade Hurensohn auf der Bühne gesagt

Corona wurde auch hier ganz groß geschrieben, mit einem gut durchdachten Hygienekonzept, was allen frühzeitig vorlag, waren wir rechtzeitig informiert und wussten, was zu tun ist... aber gefühlsmäßig haben wir die Angst davor alle am Eingang abgegeben. Wir konnten ausgelassen und aufgrund der Zuschauermenge entspannt feiern und ja - auch mal wieder so richtig eskalieren! Sowohl direkt vor der Bühne als auch in weiter hinteren Reihen. Unsere Gruppe hat immer gut aufeinander aufgepasst und auch ich durfte einige neue und unglaublich tolle Menschen kennen lernen, mit denen ich auch in Zukunft meine Wege gehen werde.
Die Zusammensetzung des Line ups hat super harmoniert, mit
Ampex und The Ape Escape spielten zwei noch eher unbekannte Bands jeweils als Opener und heizten dem Publikum von der ersten Minute an ein. Mit V!va und Willkuer standen zwei weitere Supportbands von uns auf der Bühne, die ich hier zum ersten Mal live gesehen habe, mich aber vollends überzeugt haben. Zum krönenden Abschluss spielten die Granaten aus Südtirol an beiden Abenden ein richtiges Knallerset inklusive Bengalo- Beleuchtung. Wir waren halt im Osten...Besondere Grüße gehen raus an Dennis von Deep Börben – diese Augen werde ich wohl nie vergessen.

Hexe: Wieder ein Stück weit mehr Normalität! Ein richtiges Festival! Von 6- 60 Jahren war hier alles vertreten, was zeigt, wie viele Menschen unsere Musik feiern! Einziger Kritikpunkt für uns, dass
Unantastbar an beiden Tagen das selbe Set gespielt haben. Da hätten wir uns doch Abwechslung gewünscht!

Sven: Tag 1.: Nachdem ich viele der Stimmen aus dem
AGF- RADIO kennenlernen durfte, was schon ein Highlight gewesen ist, und wir gut gegessen haben, ging es zum Gelände. Dort angekommen war ich überrascht, wie entspannt und gut gelaunt die Security beim Einlass gewesen ist. Der Einlass mit den Muttizetteln und Testergebnissen war super organisiert gewesen. 
V!va war die erste Band, die ich wahrgenommen habe. Dort habe ich endlich wieder, nach etlichen Monaten, die Energy von Livemusik und der Menschen die es genossen haben, Musik zu spüren, fühlen dürfen. Und diese Band hat echt die Bühne abgerissen, 950 Mittelfinger und die Rampensau von Sänger Flo waren echt ein Erlebnis. Ebenso wie die Taxifahrt nachts zurück ins Hotel!!! Man muss dabei gewesen sein...

Tag 2. fing für mich ein wenig zu spät an, da hätte ich mir noch ein oder zwei weitere Vorbands gewünscht. Auch hier fand ich , dass es erst mit der zweiten Band
Willkuer richtig los ging, dann aber richtig. Der Strahlemann von Sänger hat wieder die Massen bewegt. Ich persönlich fand den zweiten Auftritt von Unantastbar sogar besser als am Vortag. Die Anzahl der Bengalos ist nicht zu verachten gewesen.

Mein persönliches Highlight sind die Menschen, die ich kennenlernen durfte, die AGF- RADIO Familie, Sina und ihr Familie, und die Freunde, die ich nach langer Zeit wieder gesehen habe.

 

Wir sind das Virus!
Wir recken unsere Finger... in der Mitte sind sie länger!
Fick dich Corona!
Eure AGF- RADIO Partycrew mit Anhang!