Let The Bad Times Roll - Open Air Manslagt 2025 / 27.-28. Juni 2025
Zwei Tage Musik, Sonne und Zusammenhalt – ein unvergessliches Festivalwochenende
Das Let The Bad Times Roll Open Air lockte am 27. und 28. Juni 2025 erneut Musikfans aus dem ganzen Norden nach Manslagt. Unter strahlend blauem Himmel, bei sommerlichen Temperaturen und bester Festivalstimmung boten zwei Bühnen ein abwechslungsreiches Programm von Newcomern bis zu Szenegrößen.
Freitag – Auftakt mit Wucht und Vielfalt
Der erste Festivaltag startete auf der Deichbrecher-Stage mit Du, Ich & Wir, die mit einer Mischung aus melodischem Punk und eingängigen Refrains gleich das Publikum für sich gewinnen konnten. Propaganda Network zogen mit politisch aufgeladenem Hardcore nach und gaben dem frühen Abend eine kämpferische Note.
Monster präsentierten ein druckvolles Metalcore-Set mit beeindruckender Bühnenpräsenz und tightem Zusammenspiel. Bei Abandoned In Destiny wurde es etwas düsterer – atmosphärischer Post-Metal mit viel Raum für instrumentale Tiefe, der das Publikum in seinen Bann zog.
Northerion lieferten ein echtes Highlight: Technisch versierter Modern Metal mit epischen Vocals und einem Sound, der den Platz vor der Bühne zum Beben brachte. Zum Abschluss setzten Arriving Home mit ihrer energiegeladenen Show den krönenden Schlusspunkt – ein emotionales Set, das zwischen hymnischem Rock und explosivem Hardcore pendelte.
Auf der Pogopalast-Stage gab es parallel dazu feinste Abwechslung. Mischwald eröffneten mit charismatischem DIY-Charme und tanzbarem Deutschpunk. A Dying Home überzeugten mit melancholischem Screamo und tiefgehenden Texten. Die sympathischen Katastrophen Kommando legten einen wilden Auftritt hin, bei dem das Publikum kaum stillstand.
Fool The Masses brachten dann mit modernem Crossover-Sound samt Rap-Passagen frischen Wind in den Abend, bevor Neverus mit düsterem Death Metal und symphonischen Elementen ein furioses Finale setzten – ein echter Abriss zum Ende des Tages.
Samstag – Sonnenschein, Sound & Solidarität
Der zweite Festivaltag begann bereits ab Mittag. Die Deichbrecher-Stage wurde von Silberflotte eröffnet – ihr klassischer Deutschrock mit Seefahrer-Romantik traf genau den Nerv der Frühankommer. D-Fans konterten mit tanzbarem Skapunk und guter Laune, bevor Bad Rain mit klarem Sound zwischen Alternative Rock und Grunge aufzeigten, warum sie auf keiner Festivalbühne fehlen sollten.
DamniEscape beeindruckten mit progressivem Metal und technisch anspruchsvollen Gitarrenläufen, während Interia mit einer Mischung aus Emo und Core-Passagen eine emotionale und intensive Show ablieferten.
Der Abend gehörte dann Dear Fiend, deren düsterer Gothic Metal mit theatralischen Elementen und kraftvoller Stimme begeisterte. Den Abschluss bildeten Haven, die mit ihrem epischen Post-Hardcore-Sound ein atmosphärisches, beinahe tranceartiges Finale auf der Hauptbühne hinlegten.
Die Pogopalast-Stage begann stark mit Riot At The Moonshine Bar, die mit Southern Rock und Whiskey-Attitüde einen ungezwungenen Start hinlegten. Fatal Fire feuerten dann ein energiegeladenes Thrash-Set ab – schnell, roh und direkt.
Das Bildungsbürgertum sorgte mit ironisch-intellektuellen Texten und Indie-Einflüssen für einen skurril-sympathischen Stilbruch. Nach dem Auftritt von Sendeschluss, die mit noisigem Punk und einer rebellischen Live-Energie überzeugten, kam es allerdings zum PA-Ausfall im Pogopalast.
Doch statt Frust gab es Flexibilität und Zusammenhalt: Die letzten zwei Acts – Dishonor, Sextrow – wurden spontan nach der Tagestombola auf die Deichbrecher-Stage verlegt. Dishonor entfachten dort ein Hardcore-Feuerwerk, während Sextrow mit ihrem düster-sexy Elektro-Rock ein atmosphärisches Late-Night-Set hinlegten, das die Crowd zum Tanzen brachte.
Zur Aftershow-Party war der Pogopalast dann wieder einsatzbereit – drinnen wurde bis in die frühen Morgenstunden gefeiert.
Fazit:
Technische Pannen? Kein Problem!
Das „Let The Bad Times Roll“ zeigte, was ein gutes Festival ausmacht: Leidenschaftliche Musiker, ein mitgehendes Publikum und ein Team, das auch im Chaos cool bleibt. Trotz technischer Probleme blieb die Stimmung hervorragend. Die spontanen Umplanungen wurden von Bands wie Fans mit Humor und Energie getragen.
Das Wetter war traumhaft, die Musik durchweg auf hohem Niveau – Manslagt hat geliefert.
AGF-RADIO
Hannes